Septemberweizen ist der Vorreiter von Filmen wie "we feed the world, darwins nightmare, unser taegliches Brot" - Peter Kriegs Klassiker "Septemberweizen" ist ein globalisierungskritischer Film ueber und gegen die Mythen, die sich um Weizen, Hunger und die ranken, die damit umgehen. Josef von Aegypten ist der erste dieser mythischen Figuren. Seinen Ruf als Ernaehrer verdankt er einer gutorganisierten Spekulation gigantischen Ausmasses. Selbst in der Bibel ist erkennbar, dass Josef die Hungersnot, der er seinen Ruf verdankt, selbst erzeugte. Josef der Ernaehrer ist die einzig durchgehende Figur in "Septemberweizen", in den Kontext unserer Zeit gestellt, erweist sich im Lauf des Films als aktuelles Vorbild fuer viele moderne Josefs - Weizenhaendler, Spekulanten, Politiker "Septemberweizen" ist auch ein Film ueber den amerikanischen Weizen, der den Weltmarkt bestimmt - die Methoden sind international, die Auswirkungen global. "Septemberweizen" ist mehr noch ein Film ueber Hunger - in den reichen wie in den armen Laendern. Der Film forscht nach den Ursachen des Hungers in einer Zeit des Ueberflusses, er fragt nach den Motiven, die Weizen zur Ware und zur Waffe, Menschen zu Opfern des Wohlstandes, Natur zum Feind werden lassen. Nach und nach, vor allem durch Mundpropaganda befoerdert, fuellte SEPTEMBERWEIZEN die Kinos bis hinein in die Provinz -- hielt sogar jahrelang den Besucherrekord in einigen Spielorten. Dann eroberte er die Bildungsarbeit und fand den Weg in viele Schulen.Der Film ist in sieben Kapitel unterteilt, die vor allem Fragen stellen und Widersprueche aufzeigen sollen. Er war das praegendste dokumentarische Filmereignis der achtziger Jahre. Deutscher Filmpreis, Adolf-Grimme-Preis und zahlreiche Auszeichnungen im Ausland sind ein Beleg dafuer. Die New Yorker Village Voice setzte ihn gar auf die Liste der 10 besten Filme. Auch heute ist der Film kein bisschen angestaubt, die Themen und Fragen, die er aufwirft, sind brandaktuell, und mancher wundert sich! Ein Muss fuer jeden muendigen Buerger!