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Die Erderwaermung loest die Arktis aus dem Wuergegriff des Eises und eroeffnet neue Chancen fuer die Wirtschaft: Der Klimawandel vereinfacht den Zugriff auf Bodenschaetze wie OEl, Gas und Gold. Das neue Interesse am Norden veraendert die Polarregion rasant: politisch, wirtschaftlich, aber auch kulturell und sozial. In der kanadischen Ostarktis erschließt ein Unternehmen ein riesiges Eisenerzgebiet, das den einheimischen Inuit fuer mehrere Generationen Arbeit und Wohlstand bringen soll. Lange galt die Foerderung in dem unwirtlichen Gebiet als zu teuer und zu aufwendig. Durch die Erderwaermung wird auch die Nordwestpassage in einigen Jahren ueber mehrere Monate hinweg schiffbar sein, so Prognosen. Der Seeweg von Amerika und Europa nach Asien koennte sich erheblich verkuerzen und die Strecke zu einer zentralen Welthandelsroute machen. Amerika und Europa bestreiten jedoch Kanadas alleinige Souveraenitaet ueber die Passage. Fuer Groenlands Fischer bedeutet der Klimawandel weniger Fluch als Segen: Die kleine Gemeinde Ilulissat verzeichnet seit einiger Zeit neue Fischarten aus dem Sueden. Groenland hofft, durch eine kuenftige OElfoerderung sogar zu einem reichen und unabhaengigen Land zu werden. Noch geht es nicht ohne Experten und Know-how aus dem Mutterland Daenemark. Dem wirtschaftlichen Aufbruch in der Arktis stehen jedoch politische Spannungen, soziale Verwerfungen und unabsehbare Umweltschaeden gegenueber. Autor Ralf Bonsels hat sich in Kanada und Groenland ein Bild von dem wirtschaftlichen Wandel gemacht.