Raus aus dem Mais - rein in die Kartoffeln. Hatte Bundesagrarministerin Ilse Aigner gerade den Anbau der Genmaissorte MON 810 von Monsanto untersagt, gab sie nur wenige Tage spaeter gruenes Licht fuer die Gen-Kartoffel Amflora. Tat sie das abwÃÂägend zwischen Nutzen und Risiko? Zeigte sie Unabhaengigkeit? Die Oeffentlichkeit ist beunruhigt, Proteste von Menschen, die bisher nie demonstriert haben, beunruhigen andererseits die Politik. Doch was ist gruene Gentechnik? Was unterscheidet sie von herkoemmlicher Zuechtung? Und warum darf die eine genveraenderte Sorte ausgebracht werden, die andere nicht? Das 3sat-Wissenschaftsmagazin "nano" sendete am Mittwoch, 20. Mai 2009, 18.30 Uhr, eine "spezial"-Ausgabe zu "Gruener Gentechnik", die all diese Fragen beantwortet. An diesem Tag trifft sich auf Initiative von Bundesforschungsministerin Annette Schavan in Berlin ein Runder Tisch mit Vertretern von Verbaenden, Unternehmen, von Nichtregierungsorganisationen, von Kirchen und aus der Wissenschaft Thema "gruene Gentechnik". Gentechnisch veraenderte Pflanzen verbreiten sich wie andere Pflanzen auch. Ein kontrollierter Freiland-Anbau von derart veraenderten Pflanzen ohne eine Verbreitung ausserhalb der Anbauflaechen ist unrealistisch. Aber Kartoffeln zum Beispiel sind leichter zu kontrollieren - das war das Argument, um den Anbau von Amflora zu genehmigen. Solange aber die Frage nicht geklaert ist, welche Wechselwirkungen genveraenderte Pflanzen auf die Umwelt genau haben, muessen Regelungen geschaffen werden, die Bauern und Forschen klar vorschreiben, unter welchen Bedingungen sie anbauen koennen und welcher Haftung sie unterliegen. Natuerlich stecken in gruener Gentechnik auch grosse Hoffnungen. 850 Millionen Menschen auf der Erde haben nicht genuegend zu essen, 20.000 sterben deshalb - jeden Tag. Veraenderte Pflanzen, die unter schwierigsten Bedingungen gedeihen koennen, koennten helfen, Menschen zu ernaehren. Es moderiert Kristina zur Muehlen.